KUNST BEI WITTMANN: BIRGIT GRASCHOPF / 2013
eine kommunikative Ausstellungsreihe für den Wittmann Schauraum seit 2003
section.a: Beratung, Konzept, Kuratorin und Projektleitung
Birgit Graschopf (* 1978) präsentiert im elften Jahr von Kunst bei Wittmann eine im erweiterten performativen Sinne fotografische In-situ-Arbeit. Die Künstlerin ist für ihre Wandbelichtungen bekannt, dabei handelt es sich um Fotografien, die als Bildträger die Wand beziehungsweise den Raum selbst haben, mit dem sie zu verschmelzen scheinen. Für Kunst bei Wittmann hat Graschopf ein dreiteiliges Werk entwickelt, das aus klassischen Porträts, illusionistischen Wandfotografien und einer überraschenden Installation im Pavillon vor dem Schauraum am belebten Wiener Karlsplatz gegenüber der Secession besteht.
Wesentlicher Bestandteil sind die Mitarbeiter:innen von Wittmann in den Etsdorfer Werkstätten, die sie einzeln porträtiert hat, um sie dann, in einem raumgreifenden Gefüge zusammengestellt, über die Wände des Schauraumes fliegen zu lassen. Einzelporträts ausgesuchter Personen dieses Shootings entwickelt sie direkt auf blauem Sandpapier, einem Werkmaterial, das auch in der Möbelproduktion zum Einsatz kommt. In beiden Arbeiten geht es weniger um individuelle Züge der Abgebildeten als um Sinnbilder handwerklichen Arbeitens, die ständig in Bewegung sind und Materialien in Form bringen. Ein genau einstudierter Produktionsprozess, der mitunter Staub aufwirbelt, welcher sich metaphorisch gesehen im Pavillon als Styroporkügelchen sammelt. Die Kügelchen werden dort mithilfe von Ventilatoren und Windmaschinen aufgewirbelt und befinden sich unermüdlich in einem vorbestimmten Bewegungsablauf, gleich den umliegenden, über Ampelschaltungen geregelten Verkehrsflüssen.
Auftraggeber: Wittmann Möbelwerkstätten
Künstlerin: Birgit Graschopf
Mitarbeit: Olena Newkryta, Hessam Samavatian, Nina Rike SpringerGrafik: section.d
Text Leporello: Heike Rosenbaum, Wien
Dank: Ulrich Dertschei, Simona Koch, Michael Kollmann, Georg Resetschnig, Ivan Torchev, Walter Vavra, den Mitarbeiter_innen der Wittmann Möbelwerkstätten und insbesondere meinen Eltern Ilse und Werner Graschopf
Ausstellung: PARTICULATE MATTERS / Wittmann Schauraum / 11. September bis 25. Oktober 2013
© Fotos: Künstlerin
09. Mai – 22. November 2026
Für den Österreichischen Pavillon setzt die Performance-Künstlerin Florentina Holzinger ihre Recherche zum Element Wasser fort und setzt diese zusammen mit der Kuratorin Nora-Swantje Almes erstmals als Inszenierung im Ausstellungsraum um. Wie stets bei Florentina Holzinger steht ein feministischer Zugang zu den Motiven im Mittelpunkt. Auch für Venedig erforscht sie verschiedene Modi weiblicher Repräsentation und das Potenzial weiblicher Körperlichkeit, indem sie ständig an deren Erweiterung und der Entdeckung neuer Möglichkeiten arbeitet.
13. und 14. Juni 2025
Im Mittelpunkt steht die transformative Kraft des Zuhörens. Zuhören ist weit mehr als das passive Aufnehmen von Information - es ist ein aktiver Akt der Empathie, Solidarität und Mitgestaltung. Es eröffnet neue Perspektiven, fördert Wandel und Widerstand und fordert uns heraus, uns auf radikale Weise mit der Welt auseinanderzusetzen.
Wir freuen uns auf das 5. Mahler Forum für Musik und Gesellschaft!
Das vielfältige Programm beginnt mit einem musikalischen Parcours, der in der Uraufführung des an Tinkara Zupan ergangenen Kompositionsauftrags seinen Höhepunkt findet. Das Ensemble des Alma Mahler Musikvereins unter der Leitung von Alja Klemenc ist erneut für die musikalische Umsetzung verantwortlich. Unter dem Titel "Pingpong und Stille" treten Iris Dankemeyer und Martin Mettin in einen Dialog. Da es um gegenseitiges Zuhören geht, kommt das Publikum auch nicht zu kurz und darf sich auf Circle Singing mit Ivan Beaufils freuen. Beim Komponierhäuschen erwartet uns eine künstlerische Intervention von Toni Schmale.
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09. Mai – 26. Oktober 2025
Am 8. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht. Die militärische Niederlage Nazi-Deutschlands und seiner Verbündeten bedeutete das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa. Mit der Ausstellung im kärnten.museum begeben uns an die Ränder des Erinnerns. Wir fragen: Welche Abgrenzungen und welche Neugründungen des politischen und gesellschaftlichen Lebens, welche Werte, Normen und Ziele wurden gegen den Nazismus am Beginn der Zweiten Republik verfasst? Welche Rolle spielte Vergeltung? Wie agierte die Nachkriegsjustiz? Was brachte die Entnazifizierung? Wer gestaltete die Erinnerungskultur von Museen, Gedenktagen und Gedenkstätten?
Wir vermessen, wie das Erinnern an den Nationalsozialismus bis in die 1990er Jahre an den gesellschaftlichen Rand gedrängt und Täterschaft verhüllt wurde, wie die Nachkriegskarrieren einflussreicher Nationalsozialiste:innen verliefen, wie es dazu kam, dass Verbrecher:innen des Holocaust unangetastet ehrbare Bürger:innen blieben und völkische Wissenschafter:innen weiterhin das Landesmuseum und das Landesarchiv leiteten. HINSCHAUN! POGLEJMO schafft Sichtbarkeit für das gesellschaftlich und politisch Verdrängte, vermeintlich Vergessene der Kärntner Geschichte seit 1938. In den fünf Dimensionen Kriegsführung, Deportation, Auslöschung, Widerstand und Wissenschaft lädt HINSCHAUN! POGLEJMO zu einer Selbsterkundung durch 80 Jahre Kärnten und der Nationalsozialismus/Koroška in nacionalsocializem anhand von Objekten, Fotografien, Karten, Dokumenten, Biografien, Plakaten, Literatur und Kunst ein.
Das kaernten.museum klagenfurt zeigt die Ausstellung als Beitrag zum Schwerpunktjahr „Erinnerungskultur/en 2025“.
Kurator:innen: Peter Pirker gemeinsam mit der section.a
10. Mai – 23. November 2025
Agency for Better Living wurde als Österreichbeitrag der Architektur-Biennale 2025 ausgewählt. Das Kurator:innen-Team Michael Obrist, Sabine Pollak und Lorenzo Romito werden den österreichischen Pavillon bei der 19. Architekturbiennale in Venedig 2025 gestalten. section.a übernimmt wieder die Aufgaben des Biennale-Büros sowei der Projekt- und Produktionsleitung. Wir freuen uns schon sehr auf eine spannde Zeit rund um akute globale Wohnfragen, die als Synthese von Top-down und Bottom-up anhand konkreter Architekturen und Erforschung der jeweiligen Systeme beantwortet werden sollen.
Die Nomminierung gab Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer gemeinsam mit Jurymitglied Claudia Cavallar im Rahmen einer Pressekonferenz am 28. Februar 2024 bekannt.