HEIMO ZOBERNIG / 2015
im österreichischen Pavillon der 57. Biennale Arte di Venezia
section.a: Produktionsleitung
Der von Kommissär Yilmaz Dziewior eingeladene Künstler Heimo Zobernig reagiert unmittelbar auf die Ausstellungssituation des 1934 nach Plänen von Josef Hoffmann und Robert Kramreiter gebauten Pavillons, der mit klassischen Rundbögen und hoheitsvoll anmutenden Blickachsen sowie streng rationalen Formen und modernen Baustoffen zwischen Historizität und Moderne laviert. Durch einen schwarzen Monolith, der unterhalb der Decke zu schweben scheint und die gesamte Grundfläche des Pavillons überschattet, sowie eine ebenso schwarze Bodenkonstruktion, die die unterschiedlichen Höhenniveaus des Pavillonbodens nivelliert, lässt Zobernig die historistischen Elemente der Architektur verschwinden. Gleichzeitig relativiert er durch seine komplexe Intervention die Grenzen zwischen Architekturraum und Natur, zwischen Innen und Außen. Sein architektonischer Eingriff konstituiert einen eingefriedeten Ort, der zum Verweilen sowie zur Reflexion über die Präsentationsmodi der Kunst und die menschliche Präsenz im Raum einlädt. Wie lässt sich in einem Umfeld, das auf nationalstaatliche Repräsentation setzt und in dem die einzelnen Stimmen jeweils um die größte Aufmerksamkeit werben, ein angemessener Beitrag realisieren? Welche Effekte ergeben in einem solchen Zusammenhang Sinn? Und genau hierfür ist der österreichische Pavillon mit seiner gleichermaßen klassischen wie modernen Formensprache ein idealer Ausstellungsraum.
Auftraggeber: La Biennale 2015 Austria
im Auftrag des Bundeskanzleramts Österreich
Künstler: Heimo Zobernig
Kommissär: Yilmaz Dziewior
Kuratorische Assistenz/Projektkoordination: Leonie Radine
Team Heimo Zobernig: Maria Huber, Eric Kläring, Georg Petermichl, Michaela Rapp-Zobernig
Garten: Auböck + Kárász Landschaftsarchitekten
Architektur/technische Koordination: Troels Bruun, Luca Ugolini - M+B studio
Steuerrechtliche Projektbetreuung: Georg Geyer - Kanzlei Geyer & Geyer
Grafische Gestaltung: Dorothea Brunialti
Webseite: Leopold Šikoronja
Redaktion Publikation: Katrin Sauerländer
Pressearbeit: Kathrin Luz
VIP-Betreuung: Christina Bartosch
Eventmanagement: Tomas Ewald, Solmarino
Ausstellung: österreichischer Pavillon der 56. Biennale di Venezia / 9. Mai bis 22. November 2015
© Archiv HZ, Georg Petermichl / Foto Aufbau: section.a
09. Mai – 22. November 2026
Für den Österreichischen Pavillon setzt die Performance-Künstlerin Florentina Holzinger ihre Recherche zum Element Wasser fort und setzt diese zusammen mit der Kuratorin Nora-Swantje Almes erstmals als Inszenierung im Ausstellungsraum um. Wie stets bei Florentina Holzinger steht ein feministischer Zugang zu den Motiven im Mittelpunkt. Auch für Venedig erforscht sie verschiedene Modi weiblicher Repräsentation und das Potenzial weiblicher Körperlichkeit, indem sie ständig an deren Erweiterung und der Entdeckung neuer Möglichkeiten arbeitet.
13. und 14. Juni 2025
Im Mittelpunkt steht die transformative Kraft des Zuhörens. Zuhören ist weit mehr als das passive Aufnehmen von Information - es ist ein aktiver Akt der Empathie, Solidarität und Mitgestaltung. Es eröffnet neue Perspektiven, fördert Wandel und Widerstand und fordert uns heraus, uns auf radikale Weise mit der Welt auseinanderzusetzen.
Wir freuen uns auf das 5. Mahler Forum für Musik und Gesellschaft!
Das vielfältige Programm beginnt mit einem musikalischen Parcours, der in der Uraufführung des an Tinkara Zupan ergangenen Kompositionsauftrags seinen Höhepunkt findet. Das Ensemble des Alma Mahler Musikvereins unter der Leitung von Alja Klemenc ist erneut für die musikalische Umsetzung verantwortlich. Unter dem Titel "Pingpong und Stille" treten Iris Dankemeyer und Martin Mettin in einen Dialog. Da es um gegenseitiges Zuhören geht, kommt das Publikum auch nicht zu kurz und darf sich auf Circle Singing mit Ivan Beaufils freuen. Beim Komponierhäuschen erwartet uns eine künstlerische Intervention von Toni Schmale.
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09. Mai – 26. Oktober 2025
Am 8. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht. Die militärische Niederlage Nazi-Deutschlands und seiner Verbündeten bedeutete das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa. Mit der Ausstellung im kärnten.museum begeben uns an die Ränder des Erinnerns. Wir fragen: Welche Abgrenzungen und welche Neugründungen des politischen und gesellschaftlichen Lebens, welche Werte, Normen und Ziele wurden gegen den Nazismus am Beginn der Zweiten Republik verfasst? Welche Rolle spielte Vergeltung? Wie agierte die Nachkriegsjustiz? Was brachte die Entnazifizierung? Wer gestaltete die Erinnerungskultur von Museen, Gedenktagen und Gedenkstätten?
Wir vermessen, wie das Erinnern an den Nationalsozialismus bis in die 1990er Jahre an den gesellschaftlichen Rand gedrängt und Täterschaft verhüllt wurde, wie die Nachkriegskarrieren einflussreicher Nationalsozialiste:innen verliefen, wie es dazu kam, dass Verbrecher:innen des Holocaust unangetastet ehrbare Bürger:innen blieben und völkische Wissenschafter:innen weiterhin das Landesmuseum und das Landesarchiv leiteten. HINSCHAUN! POGLEJMO schafft Sichtbarkeit für das gesellschaftlich und politisch Verdrängte, vermeintlich Vergessene der Kärntner Geschichte seit 1938. In den fünf Dimensionen Kriegsführung, Deportation, Auslöschung, Widerstand und Wissenschaft lädt HINSCHAUN! POGLEJMO zu einer Selbsterkundung durch 80 Jahre Kärnten und der Nationalsozialismus/Koroška in nacionalsocializem anhand von Objekten, Fotografien, Karten, Dokumenten, Biografien, Plakaten, Literatur und Kunst ein.
Das kaernten.museum klagenfurt zeigt die Ausstellung als Beitrag zum Schwerpunktjahr „Erinnerungskultur/en 2025“.
Kurator:innen: Peter Pirker gemeinsam mit der section.a
10. Mai – 23. November 2025
Agency for Better Living wurde als Österreichbeitrag der Architektur-Biennale 2025 ausgewählt. Das Kurator:innen-Team Michael Obrist, Sabine Pollak und Lorenzo Romito werden den österreichischen Pavillon bei der 19. Architekturbiennale in Venedig 2025 gestalten. section.a übernimmt wieder die Aufgaben des Biennale-Büros sowei der Projekt- und Produktionsleitung. Wir freuen uns schon sehr auf eine spannde Zeit rund um akute globale Wohnfragen, die als Synthese von Top-down und Bottom-up anhand konkreter Architekturen und Erforschung der jeweiligen Systeme beantwortet werden sollen.
Die Nomminierung gab Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer gemeinsam mit Jurymitglied Claudia Cavallar im Rahmen einer Pressekonferenz am 28. Februar 2024 bekannt.