ERNST HAUPT-STUMMER. EIN LEBEN FÜR DIE KUNST / 2013
eine Retrospektive im Wiener Künstlerhaus
section.a: Kuratorin, Redaktion Katalog und Projektmanagement
In der Ausstellung beleuchtet section.a das künstlerische Werk von Ernst Haupt-Stummer anlässlich seines 80. Geburtstags aus den Blickpunkten seines Lebens, der Musik, der Literatur und der Malerei selbst. Für den begleitenden Katalog sind Autor_innen eingeladen, die ihm entweder nahestehen oder sein Schaffen aus Erfahrungen ihrer eigenen Profession heraus befragen. Aus diesen unterschiedlichen Zugängen ergibt sich eine Zusammenschau, die Ernst Haupt-Stummers vielfältigen Interessen, Schwerpunkten und Inspirationen gerecht zu werden versucht.
1945 aus der Slowakei geflohen, kommt Ernst Haupt-Stummer 1947 nach Wien, wo er in den 50er-Jahren eine Werbe- und PR-Agentur gründet, mit der er die wirtschaftliche Basis für sich und seine Familie schafft. Seit seiner frühesten Jugend beschäftigt er sich mit bildender Kunst, zuerst im Atelier seines Vaters, später im Umfeld der Akademie der bildenden Künste der Wiener Nachkriegsjahre und im engen Austausch mit Freunden wie Arik Brauer, Ernst Fuchs, Otto M. Zykan oder Walter Koschatzky. Seine Begeisterung für klassische Musik reicht ebenso weit zurück. Sie findet ihre Felder der Auseinandersetzung im Rahmen von privaten Kammermusikveranstaltungen, bei denen er über Jahre gemeinsam mit Professionisten die zweite Geige spielt, in seinem Engagement für das Wiener Konzerthaus und in der Förderung junger Musiktalente. Neben dem Bild und der Note gehört seine Neugier auch dem geschriebenen Wort. So verfasst er selbst Romane, Kurzgeschichten und Novellen und setzt sich in seiner bildnerischen Arbeit mit ausgesuchten Klassikern der Musik und der Literatur auseinander. Dieses Beziehungsgefüge verarbeitet Ernst Haupt-Stummer in Zeichnungen, Grafiken und Ölgemälden, die von einem realistischen, zeitlosen Stil geprägt sind, surrealistische, apokalyptische Züge tragen und sein Interesse am Studium der menschlichen Anatomie spüren lassen. Heute umfasst sein Werk mehr als 350 Arbeiten, die nun in einer Publikation und einer Ausstellung einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich sin.
1 Und der fünfte Engel blies seine Posaune; und ich sah einen Stern, gefallen vom Himmel auf die Erde; und ihm wurde der Schlüssel zum Brunnen des Abgrunds gegeben.
2 Und er tat den Brunnen des Abgrunds auf, und es stieg auf ein Rauch aus dem Brunnen wie der Rauch eines großen Ofens, und es wurden verfinstert die Sonne und die Luft von dem Rauch des Brunnens.
3 Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken auf die Erde, und ihnen wurde Macht gegeben, wie die Skorpione auf Erden Macht haben.
4 Und es wurde ihnen gesagt, sie sollten nicht Schaden tun dem Gras auf Erden noch allem Grünen noch irgendeinem Baum, sondern allein den Menschen, die nicht das Siegel Gottes haben an ihren Stirnen.
5 Und ihnen wurde Macht gegeben, nicht dass sie sie töteten, sondern sie quälten fünf Monate lang; und ihre Qual war wie eine Qual von einem Skorpion, wenn er einen Menschen sticht.
6 Und in jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen und nicht finden, sie werden begehren zu sterben und der Tod wird von ihnen fliehen.
7 Und die Heuschrecken sahen aus wie Rosse, die zum Krieg gerüstet sind, und auf ihren Köpfen war etwas wie goldene Kronen, und ihr Antlitz glich der Menschen Antlitz;
8 und sie hatten Haar wie Frauenhaar und Zähne wie Löwenzähne
9 und hatten Panzer wie eiserne Panzer, und das Rasseln ihrer Flügel war wie das Rasseln der Wagen vieler Rosse, die in den Krieg laufen,
10 und hatten Schwänze wie Skorpione und hatten Stacheln, und in ihren Schwänzen war ihre Kraft, Schaden zu tun den Menschen fünf Monate lang;
11 sie hatten über sich einen König, den Engel des Abgrunds; sein Name heißt auf Hebräisch Abaddon und auf Griechisch hat er den Namen Apollyon.
12 Das erste Wehe ist vorüber; siehe, es kommen noch zwei Wehe danach.
13 Und der sechste Engel blies seine Posaune; und ich hörte eine Stimme aus den vier Ecken des goldenen Altars vor Gott;
14 die sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Lass los die vier Engel, die gebunden sind an dem großen Strom Euphrat.
15 Und es wurden losgelassen die vier Engel, die bereit waren für die Stunde und den Tag und den Monat und das Jahr, zu töten den dritten Teil der Menschen.
16 Und die Zahl des reitenden Heeres war vieltausendmal tausend; ich hörte ihre Zahl.
17 Und so sah ich in dieser Erscheinung die Rosse und die darauf saßen: Sie hatten feuerrote und blaue und schwefelgelbe Panzer, und die Häupter der Rosse waren wie die Häupter der Löwen, und aus ihren Mäulern kam Feuer und Rauch und Schwefel.
18 Von diesen drei Plagen wurde getötet der dritte Teil der Menschen, von dem Feuer und Rauch und Schwefel, der aus ihren Mäulern kam.
19 Denn die Kraft der Rosse war in ihrem Maul und in ihren Schwänzen; denn ihre Schwänze waren den Schlangen gleich und hatten Häupter, und mit denen taten sie Schaden.
Einhundert heiß Verliebte
schlafen für immer,
schlafen unter der trockenen Erde.
Rot sind die langen Straßen.
die Straßen von Andalusien.
Grüne Olivenbäume bei Cordoba sich neigen.
Dort stehen hundert Kreuze,
dass wir sie nicht vergessen.
Einhundert heiß Verliebte
schlafen für immer.
Auftraggeber: privat
Künstler: Ernst Haupt-Stummer
Grafikdesign: Max Haupt-Stummer / section.d
Presse: A B C Ana Berlin Communications
Ausstellungsgestaltung: Katharina Hölzl
Ausstellungsaufbau: Enrique Guitart/APCTEAM
Katalog Ein Leben für die Kunst: hrsg. von section.a mit Beiträgen von Sigrit Fleisz, Gabriela Gantenbein, Werner Hanak-Lettner, Andreas Krištof, Andrea Jungmann, Nina Schedlmayer, Anika Vavic, 2013, Eigenverlag
Rahmenprogramm: Kammermusik mit Patricia Kopatchinskaja und dem Belcea Quartet / Szenische Lesung des Puppenspielers Nikolaus Habjan aus der im Passagen Verlag erschienenen fantastischen Novelle „Die Einladung“
Ausstellung: Künstlerhaus Obergeschoss / 18. bis 27. Oktober 2013
© Fotos: Georg Schenk, Künstler_innen
15. Mai – 31. Oktober 2024
Über das Land ziehen wir mit Plakaten. Denn wir finden: Kunst gehört (auch) auf die Straße. Und die Straßen gehören uns allen. Wir nehmen uns diesen Raum. Wir fragen: Was kann Fotografie noch sein außer Werbung? Welche Geschichten können Bilder noch erzählen jenseits perfekter Körper? Kann ein Foto Platz machen für neue Ideen? Was ist das Schöne im Verborgenen?
Mit Julius Deutschbauer, Michael Goldgruber, Verena Gotthardt, Markus Guschelbauer, Nilbar Güreş, Marko Lipus, Csystin Moritz, Vanessa Amoah Opoku, Zara Pfeifer, Florian Rainer, Mafalda Rakoš, Katarina Šoškic, Huda Takriti, Malte Wandel, Christina Werner, Pia Wilma Wurzer
In Kooperation mit architektur Haus Kärnten/Architekturspielraum Kärnten, Forum Zarja, Galerie3, kärnten.museum, KD BARBA, Kunstraum Lakeside, Kunstverein Kärnten, Lendhauer, Museum Moderner Kunst Kärnten, RAUM FÜR FOTOGRAFIE, Stadtgalerie Klagenfurt, Strassengalerie, Urban Playground, Wort im Bild
Mehr Information hier.
Idee und Konzept: Gerhard Maurer und section.a
Workshop-Programm: RAUM FÜR FOTOGRAFIE
Grafik: Maria Strieder
Presse: Isabella Schöndorfer, Wörtersee PR- & Textstudio
Social Media: Johannes Wouk, about.me
29. Juni 2024
Das Plastic-People-Dilemma ist eine performative Gesprächsskulptur des Künstlers Oliver Hangel im Rahmen der Klima Biennale Wien. Sie setzt bei unserem sozio-ökologischen Dilemma an, in dem wir als linear denkende Verlustgesellschaft stecken.
Mit seinem medialen Aufruf im Kollektiv eine möglichst große Skulptur aus einem unserer ökologischen Fußabdrücke zu errichten, besetzt er den öffentlichen Raum diskursiv. Was brauchen wir, um gar nicht erst recyceln zu müssen, sondern in Kreisläufen agieren?
29. Juni 2024, 10.00 bis 20.00 Uhr (bei Schlechtwetter am 30. Juni 2024)
Vor dem Museumsquartier: Museumsplatz 1, 1070 Wien
Information: biennale.wien, oliverhangl.com
20. April – 24. November 2024
Anna Jermolaewa gestaltet den Beitrag im österreichischen Pavillon auf der Biennale Arte 2024 in Venedig. Kuratorin ist Gabriele Spindler. section.a zeichnet sich für die Produktion und als Biennale-Büro verantwortlich.
In ihrer Arbeit erweist erweist sich die in Leningrad (UdSSR) geborene und seit 1989 in Wien lebende Künstlerin Anna Jermolaewa immer wieder als genaue Beobachterin des menschlichen Zusammenlebens, seiner gesellschaftlichen Bedingungen und politischen Voraussetzungen. Für den österreichischen Beitrag spannt sie einen Bogen von ihrer persönlichen Migrationserfahrung bis hin zu Formen des gewaltlosen Widerstands gegen autoritäre Regime. Die Präsentation im Pavillon wird Videos, Installationen, Leuchtobjekte, Sound und performative Elemente in einer Kombination aus neu entwickleten Arbeiten sowie Erweiterungen bereits bestehender Werke umfassen.
Weitere Information:
biennalearte.at
14. und 15. Juni 2024
Der Ausgangspunkt des diesjährigen Programms liegt in Verbindungen und Vernetzungen als wissenschaftliche Phänomene wie Formen sozialer Gefüge. Die Quantenphysik und ihre philosophischen Auswirkungen eröffnen uns einen erweiterten Reflexionsraum, der es ermöglicht, das Leben als ein Netzwerk von Wechselwirkungen zwischen natürlichen und kulturellen Kräften wie menschlichem und nicht-menschlichem Handeln zu sehen.
Der Fokus der musikalischen, künstlerischen und diskursiven Beiträge liegt auf den nachfolgenden Generationen Gustav Mahlers. Im Zentrum des Mahler Forums stehen die Arbeiten und transgenerationalen Verbindungen von Alma Mahler als Komponistin, Anna Mahler als Bildhauerin und Marina Mahler als Schriftstellerin.
Weiterführende Information in kürze hier.